Stellen Sie sich vor, Sie möchten einen Kuchen backen: Sie mischen Mehl mit Backpulver und Zucker in einer Schüssel. Jetzt Eier, Öl und etwas Milch dazugeben. Hoppla, wir haben keine Milch im Haus. Die Zubereitung des Kuchens kann sich nun um Stunden verzögern. Liegen jedoch alle Zutaten griffbereit auf der Küchenarbeitsplatte, ist ein Kuchenteig in 10 Minuten zusammengerührt.
Übertragen auf den Bau bedeutet das, dass fehlende Dämmplatten oder Holzbalken, die man jetzt schnell kaufen muss, den Bauprozess ebenfalls um Stunden verzögern. Es gibt eine Reihe von organisatorischen Ansätzen, eine Baustelle so zu beschleunigen, dass sie reibungslos läuft – und dabei gleichzeitig erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht: Digitale Planung, feste Handwerker-Teams für immer dieselben Gebäudetypen, Zweischichtbetrieb, genossenschaftlicher Materialeinkauf.
Wir haben im April und Mai 2022 unsere erste prozessoptimierte Gebäudemodernisierung organisiert. Nicht alles hat auf Anhieb funktioniert. Dennoch unser Ergebnis: Die Kernsanierung eines Ein- oder Zweifamilienhauses mit Ziel klimaneutral bewohnbares Haus ist in 16 Tagen möglich. Prinzip: 4 Wochen zu je 4 Tage pro Woche plus 1 Tag Puffertag. Die Wochenenden werden für Trocknungszeiten genutzt. Weitere Projekte folgen in 2023.
Weil Gebäude rund ein Drittel aller CO2-Emissionen verursachen, müssen allein in Deutschland weit über 15 Millionen Häuser bis 2050 so saniert werden, dass sie klimaneutral betrieben werden können. Das Pilotprojekt in Hameln (Fertigstellung Dezember 2020 – erste serielle Sanierung in Deutschland) beweist, dass eine serielle NetZero-Sanierung von alten Gebäuden in großer Stückzahl innerhalb kürzester Zeit mit Hilfe von vorgefertigten Wand- und Dachmodulen möglich ist. Foto: ecoworks GmbH
Damit die Eigentümer älterer Gebäude schnell und unkompliziert eine erste Einschätzung zu ihrem Haus bezüglich sinnvoller Modernisierungsmaßnahmen bekommen, entwickelte das Ingenieurbüro Ronald Meyer über viele Jahre auf Grundlage durchgeführter Gebäudemodernisierungen im Abgleich mit der Deutschen Gebäudetypologie einen online-Schnellcheck, der alle wichtigen Informationen zum Energieverbrauch, Energieeinsparpotenzial sowie zu möglichen Förderzuschüssen und CO2-Einsparung liefert. Collage: Ronald Meyer
Ein typisches Reiheneckhaus aus den 1960er Jahren wurde unter der Projektleitung des Ingenieurbüros Ronald Meyer zum KfW-Effizienzhaus 70 modernisiert. Das Dach bekam eine 24 Zentimeter dicke Dämmung, die Fassade 16 Zentimeter, die Kellerwände 10 Zentimeter. Die neuen Fenster haben eine Dreifachverglasung, die effiziente Wärmepumpe wird derzeit mit grünem Ökostrom betrieben. Durch den vollständigen Einsatz regenerativer Energien kann das Haus klimaneutral betrieben werden. Foto: Felix Scholz
Fachwissen spielerisch vermitteln: Ein Hauseigentümer spielt in einem atemraubenden Quiz um seine Zuschusszusage in Höhe von bis zu 38.000 Euro* (bis 23.01.2020 gab's „nur“ 22.500 Euro) für die Haussanierung. Im Jackpot liegt zusätzlich das Energieberater-Honorar in bar (Vor-Ort-Beratung). 15 Fragen, 15 Antworten: Von der leichten 10-Euro-Schmunzel-Frage über den 5.000-Euro-Denksport-Parcours bis zum komplexen 38.000-Euro-Kniffel-Rätsel: Immer geht's um Energieeffizienz, Klimaschutz und Fördermittel. Weitere Infos. Foto: Sebastian Bauer-Bahrdt
Anfang 2016 wurden die Anforderungen der damaligen Energieeinsparverordnung an Neubauten verschärft. Zugleich gab es eine neue Kategorie bei den KfW-Förderprogrammen: Das Effizienzhaus 40+ wurde als Baustandard etabliert. Unter der Federführung des KfW-Sachverständigen Rainer Feldmann koordinierte das Ingenieurbüro Ronald Meyer das Expertenteam (Wening Hausbau, Offenhausen, Baufabriq Wolfgang Kirch, Volkach und weitere) rund um dieses erste, massiv gebaute KfW-Effizienzhaus 40+, das unter anderem dadurch gekennzeichnet ist, dass es über die Photovoltaik-Anlage mehr Sonnenstrom erzeugt als die Bewohner benötigen. Special: Das Bauteam drehte über den Hausbau ein Musikvideo. Foto: Modernisierungoffensive
Als um das Jahr 2010 kritische Töne rund um das Thema Wärmedämmung lauter wurden, zeigte das Ingenieurbüro Ronald Meyer anhand praktischer Beispiele, dass die meisten Kritikpunkte nicht haltbar sind. Als Antwort auf die Sorge, dass mit Wärmedämmung etwa der Gebäudebestand architektonisch an Charme verlieren könnte, wurden interessante Beispiele für die Gestaltung mit Wärmedämmung entwickelt. Foto: Ronald Meyer
In den Jahren 2005 und 2006 hat das Ingenieurbüro Ronald Meyer den TV-Sender Kabel 1 bei der Produktion der TV-Serien zu „Deutschlands tollstem Ferienhaus“ zunächst in der Entwurfsphase bautechnisch begleitet. Gezeigt wurde dann auf Grundlage eines eigens für die TV-Serien entwickelten, minutiösen Bauzeitenplans der Neubau eines bestens gedämmten und mit einer Wärmepumpe betriebenen Wohnleuchtturms (2005). Im Jahr 2006 konnten die TV-Zuschauer die Entstehung der vermutlich einzigen energieautarken Wohnwindmühle in Deutschland verfolgen. Fotos: Sto SE & Co. KGaA
Ein Passivhaus wird allein mit internen Wärmegewinnen (Abwärme von Bewohnern, Beleuchtung, Geräte) und passiv mit der Kraft der Sonne beheizt (Sonnenstrahlen erwärmen durch die Südverglasung das Haus). Damit diese kostbare Wärme nur geringfügig durch Dach, Fassade und Fenster entweichen kann, muss diese Gebäudehülle sehr gut gedämmt sein. Das verursachte damals beim Einfamilienhaus Mehrkosten in Höhe von 50.000 bis 100.000 Mark (rund 25.000 bis 50.000 Euro). Das Ingenieurbüro Ronald Meyer entwickelte und baute im Jahr 2000 das erste Passivhaus ohne Mehrkosten mit Porenbeton-Fertigteilen. Foto: Ronald Meyer
Schon als Student hatte Ronald Meyer im energieeffizienten Bauen die Zukunft gesehen. Während einer Studenten-Demo in Darmstadt Mitte der 1980er Jahre reifte der Entschluss, mit der Umsetzung der ersten Ideen nicht mehr weiter zu warten. Mit dem Geld aus Nebenjobs und einer Spende der Großmutter wurde das erste Grundstück gekauft und dann kräftig in die Hände gespuckt: Alle Gewerke bis auf das Dachgebälk und den Zementestrich wurden in Eigenleistung erledigt. Foto: Fachschriften-Verlag Stuttgart