Bauingenieur Ronald Meyer

Regionale Vernetzung für den Klimaschutz im Gebäudesektor

Zur Erreichung der Klimaziele im Wohngebäudesektor ist eine Verfünffachung der Sanierungsquote notwendig (von derzeit 0,7 Prozent auf rund 3,5 Prozent pro Jahr). Dafür benötigt es die Digitalisierung und Prozessoptimierung von Planungs- und Bauabläufen, eine entsprechende Weiterbildung des Handwerks, Sanierungsfahrpläne für Wohngebiete („Quartierssanierung“) sowie eine umfangreiche Bürgerkommunikation. Die „Modernisierungsoffensive“ unterstützt diese Transformation durch Schulungen, Öffentlichkeitsarbeit und das Zusammenstellen regionaler Gebäudetypologien.

Im Jahr 2014 forderte die damals neue Energieeinsparverordnung (EnEV) zum Erreichen der Klimaziele im Gebäudesektor eine „Modernisierungsoffensive“ sowie eine „grundlegende Vereinfachung der Instrumente“. Diese „Modernisierungsoffensive“ gab es damals schon. Sie wurde 2012 vom Ingenieurbüro Ronald Meyer als Privat-Initiative gegründet und ist inzwischen ein bis ins Detail fertig ausgearbeitete, vollständig unabhängige und praxiserprobte deutschlandweite Infrastruktur inklusive vollständig entwickelter Inhalte und Weiterbildungsformate, um den Billionenmarkt der energetischen und seniorengerechten Gebäudesanierung in Deutschland – beginnend an der Basis – zu aktivieren.

Erkenntnis: Es braucht regionale Experten-Netzwerke

Die frühe Erkenntnis: Es braucht für die Umsetzung der Klimaziele im Gebäudesektor entsprechende Experten-Netzwerke, denen neben regionalen Energieberatern, Baufinanzierern und Planern auch Handwerker angehören, die als eingespielte Teams ein Haus nach dem anderen energetisch sanieren. Die „Modernisierungsoffensive“ ist die Plattform für all diese Teams, die von den Regionaldirektionen des Bundesbundesverband Gebäudemodernisierung e.V. aktiv vor Ort unterstützt werden.

Praxis: Zwischenzeitlich wurden rund 10.000 Personen zu „BVGeM-zertifizierten Modernisierungsberatern“ weitergebildet. Sie dienen als erste Ansprechpartner vor Ort, die eine niederschwellige Einstiegsberatung mit klarer Orientierung geben und zum Energieberater weiterleiten. Über die Webseite https://modernisierungsberater.de können Hauseigentümer ganz einfach ihren Ansprechpartner finden.

Hauseigentümer haben zunächst drei Fragen:

1. Wie werde ich in Zukunft leben und wohnen?
2. Ist die energetische Modernisierung mit dem Ziel geringster Heizkosten für mich bezahlbar?
3. Wo und wie finde ich passende Handwerker?

Die Handwerker und Bau-Dienstleister der „Modernisierungsoffensive“ wenden sich deshalb zusammen mit regionalen Initiativen und Kampagnen über regionale Medien und mit Info-Veranstaltungen an die Öffentlichkeit und bieten einen zielorientierten Dialog mit plausiblen Antworten an.

Die „Modernisierungsoffensive“ setzt weitere drei Schritte des „Regionalen Aktionsplans Klimaschutz im Gebäudesektor“ um:

3. Weiterbildung zum „BVGeM-zertifizierten Modernisierungsberater – einheitliche Fachsprache“. Diese Weiterbildung ist die „Eintrittskarte“ ins regionale Netzwerk.
4. Bürgeransprache / Bürgerinformation.
5. Aufstellen einer regionalen Wohngebäudetypologie inkl. Planungskonzept für unterschiedliche Gebäudetypen.

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